Bericht über die Aktivitäten der Gesprächsgruppe, der Guttemplergemeinschaft Lüneburg in Lüchow des Jahres 2018
Innerhalb der Gruppenstunde
Die Gesprächsgruppe trifft sich jeden Montag, es sei denn der 24.12. fällt auf einen Montag. Für 1 ½ Stunden haben wir einen Austausch von dem wir wissen, dass wir in jeder Hinsicht davon profitieren. Er dient unser Persönlichkeitsarbeit und unserem Wachstum.
Wir sind für alle stoffgebundenen und nichtstoffgebundenen Abhängigkeiten offen und heißen auch depressive, mit Angst behaftete Menschen und ihren Angehörigen in unseren Reihen willkommen.
Wir sind davon überzeugt, dass einander Halt geben, Stärke und Kraft verschaffen können. Auch psychischen Erkrankungen können wir mit Verhaltensveränderungen und Persönlichkeitsarbeit entgegen wirken. Dem Menschen einen geschützten Raum geben und Vertrauen aufbauen.
Alle zusammen und doch entwickelt jeder für sich seinen eigenen Weg in die Gesundung. Wir wachsen an unseren Schwächen und orientieren uns an unsren Erfolgen. Wir nehmen uns wahr und registrieren, was uns gut tut. Wir wollen sorg- und achtsam mit uns umgehen und oft gehen wir mit unserer Zeit an unsere Grenzen, da wir merken das 1 ½ Stunden manchmal zu kurz sind.
Außerhalb der Gruppenstunde
Von März bis Novemberg 2018 sind wir einmal im Monat zu Gast auf der Station 4, der Psychiatrische Klinik Uelzen.
Wir stellen dort die Selbsthilfe an sich aber auch natürlich unsere Gruppe und unsere Arbeit innerhalb der Gruppe vor. Wir gehen durchweg erfüllt aus diesen Abenden. Wir stellen uns in der Regel 1 bis 1 ½ Stunden den Fragen der Patienten und bekommen oft das Feedback, dass wir uns schon durch unsere Art von anderen Gruppen deutlich unterscheiden. Und das im positiven Sinne.
Mit organisiert haben wir den Seminartag mit Olaf Kormannshaus in Lüneburg am 13.10.2018.
10 interessierte TeilnehmerInnen kamen zu dem Seminar „Durch Krisen Kraft und Stärke gewinnen”.
Das Seminar ging von 10:00 bis 16:00 Uhr und war durch eine einstündige Mittagspause unterbrochen. Wir haben gelernt, dass in dem Wort Krise, von der Bedeutung her, die Entscheidung steckt. Jeder Krise erzwingt eine Entscheidung und führt durch eine Enge. Sich dazu leiten lassen keine Entscheidung zu treffen ist auch eine Entscheidung. Es gibt 2 verschieden Arten von Krisen. Eine, die nach z.B. Tod, lebensverkürzender Krankheit eine emotionale Stabilisierung zum Aushalten der Trauer, des Schmerzes, benötigt und eine, die die Aktivität zur Bewältigung der belastenden Situation, zum Beispiel bei Verlust des Arbeitsplatzes, Beziehungskrisen, Verlust der Wohnung …, benötigt. Wichtig ist es auch zu sehen, dass auch schöne Ereignisse in eine Krise führen kann, Der Einzug in das eigene Haus löst oft eine Beziehungskrise aus. Krisen sind eine ernste, zeitlich begrenzte Störung des seelischen Gleichgewichts. Krisen ermöglichen Lebenslügen aufzudecken und die Möglichkeit in Zukunft eine andere Richtung einzuschlagen. Also echte Chancen. Resilienz entwickelt sich nur durch Krisen hindurch. Scheitern oder das Geschenk einer 2. Chance sehen können.
Das Seminar war durch viele persönliche Erfahrungen und Beispiele begleitet.
Wir sind in den Prozess zur Erstellung eines Suchtpräventionskonzeptes an den Berufsbildenden Schulen Lüchow eingebunden. Die Auftaktveranstaltung zu diesem Thema fand im November 2017 mit Maik Dünnbier dort statt.
Die Weiterentwicklung sah so aus, dass sich für ein Präventionskonzept entschieden wurde, welches Lehrerinnen und Lehrern ermöglicht Unterrichtseinheiten, in den laufenden Betrieb zu integrieren, wo wichtige Lebenskompetenzen gebildet bzw. ausgebaut werden. Die 3 Wichtigsten sind wohl, Selbstvertrauen, Selbstwertgefühl und Selbstwahrnehmung.
Diese Schulung war von 21 Lehrkräften besucht. Es wurden in diesem Lions-Quest Seminar 17 Lehrerinnen und Lehrer aus den Berufsbildenden Schulen und 3 Lehrerinnen und ein Lehrer von der Kooperativen Gesamtschule Clenze geschult. Dadurch hat sich auch die KGS-Clenze für dieses Präventionskonzept entschieden.
Diese Schulung hat nicht nur die Gesprächsgruppe organisiert, sondern sie hat auch die Mittel dafür akquiriert und trat, als Verträter der Gemeinschaft Lüneburg, gegenüber dem Hilfswerk Deutscher Lions und gegenüber der Schule, als Veranstalter auf. Das Hilfswerk Deutscher Lions hat dieses Seminar “Erwachsen Handeln” entwickelt und wissenschaftlich begleiten lassen. Der Trainer der Schulung (Heinz-Dieter Ulrich) war hoch erfreut über diese, seines Wissen erste Kooperation zwischen den Lions und den Guttemplern und hat die Hoffnung auf mehr geäußert.
Dieses Konzept um die Vermittlung und Stärkung von Lebenskompetenzen hat eine Verhaltensänderung bei den Schülerinnen und Schülern zur Folge und stärkt sie im günstigsten Fall dahingehend auch innerhalb der Gruppe NEIN zusagen. Nein zusagen gegen Gewalt, Ausgrenzung, Rassismus, Sexismus, legalen und illegalen Drogen...
Die Gesprächsgruppe, vertreten durch den Moderator unterstützt und wirkt an einem kreisweitem Präventionskonzept mit, welches durchgehend von der Grundschule bis zum Abitur und Berufsabschluss trägt. Auch hier soll durchgehend Lebenskompetenzen geweckt und gestärkt werden.
Auch arbeitet sie an einer günstigen Gestaltung der Selbsthilfelandschaft im Landkreis Lüchow-Dannenberg mit. 4 Mal im Jahr treffen sich alle Moderatoren, aller im Landkreis aktiven Selbsthilfegruppen, zum Austausch und kreisweiten Aktivitäten wie den alle 2 Jahre stattfindenden Gesundheitstagen.