Wann wirken wir mit?
Ich lese in den verschiedensten Gruppen und schreibe den einen oder anderen Beitrag um meine Erfahrungen weiter zu geben. Ich habe für mich erkannt, dass es mir nicht reicht einfach nur dankbar zu sein. Den Menschen die mich „trocken gelegt“ haben kann ich nichts mehr zurückgeben. Doch wie ist es mit der Selbsthilfe an sich? Oder in der Gesellschaft. Sicherlich trage ich zum Gelingen des Abends einer Gruppensitzung bei. Doch gibt es Möglichkeiten darüber hinaus, wo ich mich einbringen kann?
Für mich habe ich einige gefunden. Mir ist es wichtig, dass noch Konsumierende und schon abstinent Lebende, meine Erfahrungen von mir zur Verfügung gestellt bekommen. Ich moderiere eine eigene Gruppe und gehe oft noch selbst in eine andere Gruppe um auch mal die Moderatorenrolle zu verlassen. Ich engagiere mich auf Landkreisebene und versuche die Selbsthilfelandschaft mit zu gestalten und weiter nach vorn zu bringen. Ich engagiere mich in der Präventionsarbeit auf Landkreisebene und äußere mich zu Suchtthemen in Leserbriefen. Ich kann nur dazu aufrufen, unsere Volksvertreter in ihren Bürgerstunden aufzusuchen und mit Ihnen über dieses Thema ins Gespräch zu kommen. Sie zu fragen, warum immer noch nicht die Maßnahmen zur Eindämmung des Alkoholkonsums, bei denen es wissenschaftlich bewiesen ist das sie wirken, auf den Weg gebracht worden sind. Folgende Maßnahmen wirken und haben ihre Wirksamkeit in der Eindämmung des Zigarettenkonsums unter Beweis gestellt.
- Generelles Alkoholwerbeverbot
- Alkohol verteuern
- Altersgrenze für den Konsum alkoholischer Getränke, ohne Ausnahmen auf 18 Jahre heraufsetzen
- Die überall präsente Verfügbarkeit einschränken
Diese Maßnahmen wirken. Warum fordern wir sie nicht von unseren Volksvertretern vehement ein? Die nächsten Wahlen kommen bestimmt.
Die Alkohollobby ist sehr mächtig und baut überall „Nebenkriegsschauplätze“ auf, um nicht effektiv handeln zu müssen. Sie wälzen die Schuld auf das Individuum ab und verpacken es als: „Wir wollen doch dem mündigen Bürger nicht bevormunden.“ Damit sind sie immer aus der Pflicht. Wenn das alles nicht reicht, winken Sie mit der Entlassungsfahne. Solche Maßnahmen würden tausende Arbeitsplätze aufs Spiel setzen.
Ich bin einer Organisation beigetreten, die genau die Umsetzung dieser Maßnahmen fordert. Dies tun sie auf nationaler Ebene genauso wie auf internationaler Ebene. Das sind die Guttempler!
Ich kann mich dort mit meinen Ideen einbringen und direkt mitarbeiten. Ich kann mich ausprobieren und allein wirken oder für meine Idee Mitstreiter finden, um ein anderes Projekt gemeinsam umzusetzen. Ich freue mich auf die Menschen in den Gemeinschaften und auf die gewinnbringenden Auseinandersetzungen in den Sitzungen.
Von zwei Menschen auf internationaler Ebene weiß ich, das sie sich mit all ihren Kräften dafür einsetzen, dass die Ziele der Agenda 2030 erreicht werden. 13 der insgesamt 17 Ziele werden direkt oder indirekt durch die Alkoholindustrie in ihrer Entwicklung behindert oder vielleicht sogar verhindert. Zwei Menschen im „Kampf“ gegen die Alkohollobby.
Zum einen, die gerade im August 2018 wiedergewählte Präsidentin von IOGT-International Kristina Sperkova und zum anderen, der Director of Strategy and Advocacy von IOGT International, Maik Dünnbier. Diese beiden Menschen setzten sich nicht nur für uns und unsere Interessen ein, sondern sind auch für jeden Einzelnen direkt erreichbar. Sie sind bestens vernetzt und über so ziemlich alle Medien erreichbar. Sie wertschätzen jeden Beitrag und nehmen nützliche Anregungen mit auf. Arbeiten bei der UN und der WHO an der Umsetzung der Ziele mit und bilden den Gegenpol zur Alkohollobby. Ich bin nicht nur froh ein Alkoholiker zu sein, sondern auch stolz ein Guttempler zu sein.
Ich wünsche allen eine gesegnete Weihnacht und einen sanften Übergang ins Jahr 2019.