- Details
- Kategorie: Juni
- Zugriffe: 362
besser werden wird, wenn es anders wird;
aber so viel kann ich sagen: es muss anders werden, wenn es gut werden soll.
Georg Christoph Lichtenberg
Ich persönlich habe schon einige Male in dieser Situation gelebt, in der ich wusste, es muss sich etwas zum Guten verändern aber ich nicht wusste ob es für mich persönlich dann besser wird.
Als ich vor dem Ende meiner Saufzeit stand, wusste ich das sich etwas zum Guten verändern musste. Doch ich hatte vor diesem Schritt die Flasche beiseite zu stellen große Angst. Ich war von meiner Angst so gefangen, dass ich mir beim besten Willen nicht vorstellen konnte das es besser werden würde. War ich doch der Meinung, ich könnte ohne Alkohol nicht überleben.
Heute weiß ich, dass es nicht nur gut, sondern für mich auch wesentlich besser geworden ist. Also seien wir mutig und glauben wir Menschen, von den wir der Meinung sind sie meinen es gut mit uns. Denn meine Umgebung wusste es schon viel, viel früher als ich selbst.
- Details
- Kategorie: Juni
- Zugriffe: 354
und wer lebt, muss auf Wechsel gefasst sein.
Johann Wolfgang von Goethe
Das Leben selbst ist dynamisch und unterliegt einer ständigen Veränderung. So auch unsere Gesellschaft. Deshalb sprechen wir auch von dem, dass das gesellschaftliche Leben einem ständigen Wandlungsprozess unterliegt. So wurde das Dieselfahrzeug mal wegen seiner Umweltfreundlichkeit kfz-steuerbefreit. Heute ist es die größte Dreckschleuder der Nation.
Oder es ist noch gar nicht so lange her, dass Homosexualität strafbar war und als therapiewürdig empfunden wurde. Auch da hat sich die Gesellschaft zum Guten gewandelt obwohl es einigen Glaubensgemeinschaften immer noch zu wider läuft.
Erst seit 1977 dürfen Frauen selbstständig ein Arbeitsverhältnis eingehen, wenn sie verheiratet waren. Davor musste der Ehemann zustimmen.
Und auf ähnliche Weise wandelt sich das persönliche Leben, oft gegen die eigenen inneren Widerstände. Ich habe dann die Wahl mich für den Wandel zu entscheiden und ihn in meinem Sinne mitzugestalten oder mit anzuschauen wie ich gelebt werde und die Gegebenheiten sich um mich herum ohne meinen Einfluss wandeln.
Doch möchte ich Möglichkeiten darauf hinweisen das es Strömungen wie Ausgrenzung, Extremismus und Ähnliches weiterhin gibt. Da sind wir als Mitbürger einer demokratischen Gesellschaftsform aufgerufen, genau hinzuschauen. Dann dürfen und müssen wir uns dem entgegen stellen.
- Details
- Kategorie: Juni
- Zugriffe: 344
fällt um, wer stillsteht und sich nicht bewegt.
Ludwig Börne
Dieses Bild finde ich sehr gelungen. Denn in Krisenzeiten hatte ich immer das Gefühl, mir wird der Boden unter den Füßen weggerissen. Genauso wie auf einem schwankenden Schiff. Ich hielt mich damit auf das alte Leben zu betrauern als mich innerlich, wie auch tatsächlich zu bewegen.
Mein Umfeld und die Begebenheiten hatten sich schon geändert bzw. weiterentwickelt und ich trauerte immer noch um das was mir dadurch verloren ging.
Erst als ich die Umstände zu akzeptieren begann, kam ich in Bewegung. Ich begann mich mit meinen Möglichkeiten auseinanderzusetzen. Ich lotete meine Chancen aus und fasste Entschlüsse. Ich begann dadurch zurück ins Leben zu gehen und mich zu bewegen. Ich gestaltete, innerhalb der Gegebenheiten die sich mir boten, mit. Ich war wieder ein Teil von meinem Leben. Sicherlich gefiel mir nicht alles, was sich mir bot, denn dabei war vieles neu, ungewohnt und machte mir Angst, weil ich noch keine Routine darin entwickelt hatte. Doch bekam immer mehr Zuversicht und fasste zunehmend Vertrauen in die neue Situation und in mein neues Leben.
- Details
- Kategorie: Juni
- Zugriffe: 356
ein wertvoller Mensch zu werden.
Albert Einstein
Ich bin davon überzeugt, dass Erfolg allein nicht zufrieden oder glücklich macht. Doch anders herum beinhaltet manchmal wertvoll zu sein den Erfolg.
Ich habe meine Arbeit mit den Menschen in den Selbsthilfegruppen immer als wertvoller achtet. Zum einen für mich selbst, da mir immer wieder vor Augen geführt worden ist, dass ich mich auch mal im diesem Stadium der Abstinenz, mit den gleichen Schwierigkeiten befunden habe und nur, weil ich schon eine paar 24 Stunden mehr Abstinenzerfahrung habe, deshalb nicht besser oder weiter bin. Ich bin auch nur eine Armlänge vom Rückfall entfernt wie der, der gerade am Anfang seiner Abstinenz steht.
Und zum anderen, war ich in der glücklichen Lage die Entwicklung der einzelnen Menschen zu sehen, die in eine dauerhafte Abstinenz gingen. Speziell habe ich einen Mann in meinem Alter vor Augen, der frisch aus der Entgiftung in die Gruppe kam. Er war am Anfang nicht in der Lage einen einzigen Satz vollständig heraus zu bringen. Er dachte viel schneller als er sprach und so bestand sein Vortrag nur aus Halbsätzen, deren zweite Hälfte zwar gedacht aber nicht ausgesprochen war. Er hat mittlerweile 12 Jahre Abstinenz hinter sich und er ist viel ruhiger, ausgeglichener, überlegter und weiser geworden. Auch ein völlig „normales“ Gespräch ist mit ihm möglich ohne das ich auch nur noch einen Halbsatz höre. Daran habe ich mich und mein Handeln orientiert und es für mich als wertvoll erachtet. Der Erfolg, stellte sich dann von selbst ein. Der ließ sich an den Gruppenmitgliedern ablesen. In Spitzenzeiten saßen wir mit 28 Menschen in der Runde, die alle etwas für sich tun wollten.
- Details
- Kategorie: Juni
- Zugriffe: 354
einem Misserfolg zum anderen zu gehen, ohne seine Begeisterung zu verlieren.
Winston Churchill
Das setzt voraus, dass wir uns für etwas begeistern können. Sollte dies auf einem Gebiet der Fall sein, schrecken uns keine Misserfolge, ja ich gehe sogar so weit zu behaupten, wir nehmen sie sogar gar nicht oder nur vermindert wahr.
Als ich 2004 meine eigene Selbsthilfegruppe startete saß ich fast ein halbes Jahr jede Woche mit nur 2 weiteren Menschen 2 Stunden zusammen und habe mich mit ihnen über unser Thema und mehr ausgetauscht.
Die geringe Beteiligung hätte ich schon als Misserfolg werten können. Tatsächlich ist es mir aufgefallen, als mich die damalige Leiterin der Drogenberatung danach gefragt hat. Doch ich hatte mich im Vorfeld darauf eingestellt einen langen Atem zu brauchen um eine neue Selbsthilfegruppe zu etablieren.
Auch hätte ich verpassten Chancen nachtrauern oder verzweifeln können, weil ich mal wieder, in meinen Augen, nicht die richtige Formulierung gefunden hatte. Stattdessen habe ich mir gesagt, es gibt immer eine 2. Chance und vielleicht hat derjenige das auch genauso verstanden wie ich es gemeint habe. Ich war so begeistert meine Erfahrungen andern zur Verfügung zu stellen, da hat es mir nichts ausgemacht, dass nicht alles perfekt war.
Weitere Beiträge …
Seite 3 von 3