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findet keinen bequemen Stuhl.
Benjamin Franklin
Es gibt Menschen die mit nichts zufrieden sind. Die immer das Haar in der Suppe finden oder denen man nichts recht machen kann. Die auch noch bei einer Einladung zur Hochzeit am Essen etwas auszusetzen haben. Sicher kann es mal sein, dass mir etwas nicht schmeckt, doch dann halte ich mich bei der Vielfalt an das was mir schmeckt.
Bei diesen Menschen ist es dann auch nicht das Essen, sondern ihnen fehlt eine zufriedene und positive Grundstimmung. Sicherlich ärgere ich mich auch mal über etwas, doch lasse ich mir nicht den Tag dadurch verderben.
Ich achte darauf wie viel Raum der Ärger in mir einnimmt. Ich versuche mich mit Hilfe meiner Gedanken von dem Ärger weg zu denken. Sie auf etwas Freudiges zu fokussieren. Ich biete dem Ärger dadurch keine Angriffsfläche mehr in mir. Er kann sich so nicht zu einer ausgewachsenen Unzufriedenheit ausweiten. So habe ich die Kontrolle über mein Wohlbefinden und habe am Ende des Tages eine Sache die nicht so gut war und ganz viele Dinge die gelungen sind. Dies ist dann eine positive Tagesbilanz.
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viel. Die, die etwas zu sagen haben, hingegen kaum.
unbekannt
Zwei Jahre bevor ich dauerhaft abstinent werden durfte, machte ich eine Therapie in Bad Tönisstein am Rhein. Ich hörte aufmerksam zu, lernte viel und behielt auch das meiste. Auch wendete ich es bei meinen Mitpatienten (heute Mitklienten) gleich an. Ich entwickelte mich zum Co-Therapeuten und hatte mich dabei völlig vergessen. Ich häufte einfach nur Wissen an ohne dieses Wissen bei mir zu verwenden. Mich mit diesem Wissen einfach mal zu reflektieren kam mir nicht in den Sinn. Heute weiß ich warum. Es hätte weh getan.
Mit meinem angehäuften Wissen ging ich nach der Therapie in die Selbsthilfegruppe und damit ich nichts vergesse, packte ich es auch noch in schriftlicher Form in einen Aktenkoffer. Die Gruppenmitglieder begrüßten mich freundlich doch innerlich verdrehten sie die Augen.
Als ich an der Reihe war nahm ich mir den Raum, sehr ausführlich über meine Leben an sich und über mein zukünftiges, abstinentes Leben zu berichten. Ich redete fast eine ganze Stunde und alle vermittelten mit freundlich, dass sie mir zuhörten, obwohl ich aus heutiger Sicht denke, dass nicht wenige dabei waren, die schon innerlich abgeschaltet hatten.
Ich brachte mein angehäuftes Wissen vor und auch an den folgenden Abenden, berichtete ich nur von dem was ich auswendig gelernt hatte. Die Frage der Gruppe: „Wo kommst du als Gerald darin vor?“ verstand ich nicht. Die Gruppe wusste schon lange, dass es nicht mehr lange bis zu meinem Rückfall dauern konnte.
Heute sitze ich in der Gruppe, ruhe in mir und höre aufmerksam zu. Ich frage mich bei dem Gehörtem immer: Was hat das mit mir zu tun? Wenn ich mich dann melde, rede ich nicht mehr stundenlang, sondern bringe es mit einfachen Worten oder gedanklichen Bildern auf den Punkt.
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doch mal nach, ob es am Ende daher kommt, dass alle deine Fensterläden zu sind.
Paul Wilhelm Kepler
Es hat schon was, genau das im Rückblick festzustellen. Überall wo es dunkel in meinem Leben war, habe ich mich physisch und auch psychisch abgeschottet. Ich habe meine Läden geschlossen und mich vor der Außenwelt abgeschottet.
Die da draußen wollten mir alle den Alkohol wegnehmen. Sie wollten mir auch das kleine bisschen Glück, welches ich mir durch den Konsum verschaffen konnte, wegnehmen. Ich sperrte mich in mir ein. Ich bejammerte meinen Zustand und zugleich wuchs in mir die Erkenntnis, der Alkohol und nur der Alkohol, könne mir mein Leben erhalten. Denn ohne Alkohol müsste ich elendig zu Grunde gehen.
Was für ein, durch die eigene Dunkelheit, verzerrtes Bild meines Lebens, hat mir der Missbrauch von Alkohol vermittelt. Erst das Öffnen der Fensterläden in physischer und auch psychischer Hinsicht, hat mich aus der Isolation geholt und mein Leben zum Guten verändert.
Macht die Fensterläden an euren Häusern auf und öffnet auch eure Herzen durch reden. Reden befreit.
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Unheil bewahren, ein Augenblick der Ungeduld ein ganzes Leben zerstören.
unbekannt
Aus meiner „nassen Zeit“ kenne ich es nur zu Gut. So manches Wort, ist aus Ungeduld, Ärger und Hassgefühlen heraus über meine Lippen gegangen. Wie oft habe ich in dieser Zeit meine Ungeduld und mein zu schnelles Mundwerk betrauert und das Gesagte bereut. Ich kann einen ungeöffneten Brief zurücknehmen aber kein gesprochenes Wort, welches der Adressat gehört hat.
Wie viele Menschen habe ich mit meiner Sprache verletzt? Wie vielen Menschen habe ich aus Ungeduld, aus einer zu schnell getroffenen Entscheidung, die nicht einer realen Beurteilung stand halten würde, heraus Unrecht getan? Alles braucht eine Entschuldigung und manchmal konnte ich auch Vergebung erfahren.
Meine damalige Ungeduld hat zwar nicht mein ganzes Leben zerstört aber viel hat nicht gefehlt.
Lieber eine Nacht drüber schlafen, als gleich loszupoltern.
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erwarten und mach dies mit Freude.
unbekannt
Etwas zu geben, gibt etwas zurück. Etwas mit Freude zu geben, gibt viel zurück.
Das erinnert mich an eine Geschichte die schon viele Jahre her ist. Es war kurz nach der Trennung von meiner ersten Frau, als ich meinen Glauben entdeckte und einer Freikirche durch die Glaubenstaufe beitrat. Ich stellte meine Kenntnisse zur Verfügung und bot einen Computerkurs für Interessierte an. Ich fragte meinen damaligen Chef ob ich einen Computerraum dafür nutzen dürfe und bekam die Erlaubnis.
Es meldeten sich etwa 15 interessierte Personen. Mit viel Elan und sehr viel Freude war ich dabei und vermittelte meine Kenntnisse. Ich ging auf die Bedürfnisse und Fragen geduldig ein und versuchte somit die Kenntnisunterschiede auszugleichen. Auch fragte ich nach Problemstellungen des täglichen Lebens, die vielleicht durch den Computer einfacher würden oder zumindest durch ihn Unterstützung finden würden.
Es kamen viele Vorschläge und ich erinnere mich noch an einen. Wir erstellten ein Haushaltsbuch mit einem Tabellenkalkulationsprogramm. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht.
Nun war wie gesagt gerade meine Trennung vollzogen und finanziell war es sehr knapp. Ich war unterhaltspflichtig gegenüber meinen vier Kindern. Da bleibt dann nicht viel. Ich weiß nur noch, es war ein sehr, sehr enger Monat als der Kurs auslief. Es nahte der Zeitpunkt, da war das letzte Wort von meiner Seite gesprochen. Doch es stand einer von den TeilnehmerInnen auf, hielt eine kleine Ansprache in dem der Dank der TeilnehmerInnen zum Ausdruck kam und überreichte mir einen DIN A 5 Umschlag. Er war mit einem Fenster versehen durch das ein fünfzig Euroschein zu sehen war. Ich dachte noch das bringt mich eine Woche weiter und war sehr dankbar.
Zuhause öffnete ich den Umschlag und entdeckte noch weitere drei fünfzig Euroscheine. Damit war der ganze Monat abgedeckt und ich war nicht nur zutiefst dankbar, sondern auch glücklich.
Mit Freude zu geben und nichts zu erwarten, kann sehr glücklich machen.
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